Ein Blick in unsere Geschichte
Wurzeln, die wachsen
Die Erzbischöfliche Theresia-Gerhardinger-Mädchenrealschule München-Au blickt auf eine traditionsreiche Geschichte zurück, die eng mit der Vision und dem Wirken von Maria Theresia von Jesu Gerhardinger verbunden ist. Als Gründerin der Kongregation der Armen Schulschwestern von Unserer Lieben Frau setzte sie sich leidenschaftlich für die Bildung von Mädchen ein, insbesondere aus benachteiligten Verhältnissen. Ihr Ziel war es, Mädchen und Frauen aus allen Bevölkerungsschichten Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung zu ermöglichen.
Im Jahr 1839 folgte Theresia Gerhardinger dem Ruf nach München und gründete in der Au eine Niederlassung ihres Ordens. Diese Initiative legte den Grundstein für die heutige Mädchenrealschule am Mariahilfplatz. Die Schule steht unter der Trägerschaft der Erzdiözese München und Freising und ist eine staatlich anerkannte, sechsstufige Realschule. Sie bietet verschiedene Wahlpflichtfächergruppen an, darunter den mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Bereich, den wirtschaftlichen Bereich sowie den sprachlichen und musisch-gestalterischen Bereich.
Das pädagogische Konzept der Schule basiert auf dem christlichen Gottes- und Menschenbild, welches den Menschen als Geschöpf Gottes und den Mitmenschen als Nächsten versteht. Dieses Fundament prägt das schulische Leben und Lernen und fördert eine ganzheitliche Bildung, die Wissen mit Wertevermittlung verbindet.
Heute besuchen etwa 480 Schülerinnen in 18 Klassen die Schule, die von rund 40 hauptamtlichen Lehrkräften unterrichtet werden. Neben dem regulären Unterricht bietet die Schule ein offenes Ganztagsangebot mit pädagogischer Betreuung bis 16 Uhr an. Zudem engagiert sich die Schule in Projekten zur nachhaltigen Entwicklung und ist als Fairtrade School anerkannt.
Die Erzbischöfliche Theresia-Gerhardinger-Mädchenrealschule München-Au verbindet somit eine reiche historische Tradition mit modernen pädagogischen Ansätzen, um ihren Schülerinnen eine umfassende und werteorientierte Bildung zu ermöglichen.

Bereits in der Pausenhalle trifft man auf ein wichtiges Motto von Theresia-Gerhardinger: "Man muss vor allem die Herzen der Menschen gewinnen."
Unsere Namensgeberin
Theresia Gerhardinger (1797–1879)
Theresia Gerhardinger, auch bekannt als Maria Theresia von Jesu Gerhardinger, war eine deutsche Ordensgründerin und Pädagogin. Sie wurde am 20. Juni 1797 in Stadtamhof, heute ein Stadtteil von Regensburg, geboren. Ihr Leben war geprägt von ihrem tiefen Glauben und ihrem Engagement für Bildung und soziale Gerechtigkeit.
Bereits in jungen Jahren erkannte sie die Bedeutung von Bildung, insbesondere für Mädchen, und war davon überzeugt, dass durch Bildung soziale Ungleichheiten überwunden werden können. Als sie 1809 in ihrer Heimatstadt die Zerstörung durch napoleonische Truppen miterlebte, bestärkte dies ihren Wunsch, den Bedürftigen zu helfen.
Unter der Leitung von Georg Michael Wittmann, einem Priester und späteren Bischof von Regensburg, trat sie in den Schulbetrieb ein und begann, als Lehrerin zu arbeiten. Auf Wittmanns Anregung hin gründete sie 1833 in Neunburg vorm Wald die Kongregation der "Armen Schulschwestern von Unserer Lieben Frau" (Schulschwestern von Notre Dame), um Mädchen eine umfassende Bildung zu ermöglichen und sie in ihrem Glauben zu stärken.
Theresia Gerhardinger setzte sich unermüdlich für ihre Vision ein und legte 1835 ihre Profess ab, womit sie das Gelübde ablegte, ihr Leben vollständig Gott und ihrer missionarischen Arbeit zu widmen. Unter ihrer Führung breitete sich die Kongregation schnell aus, nicht nur in Bayern, sondern auch international, vor allem in Nordamerika, wo sie zahlreiche Schulen gründete.
Sie starb am 9. Mai 1879 in München. Ihr Leben und Werk hinterließen ein tiefgreifendes Erbe, und sie wurde 1985 von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen. Heute wirken die Schulschwestern von Notre Dame weltweit in der Bildung, insbesondere zugunsten von Frauen und benachteiligten Gemeinschaften.